
Die Zeit ist eine große Meisterin,
– Pierre Cornellie-
sie ordnet viele Dinge.
Willkommen zu “Alles zu seiner Zeit” … oder sollte ich sagen “Es kommt, wie es kommt”?
Beides ist für mich gleichbedeutend mit Fügung … und habe selbst lange nicht daran geglaubt, geschweige denn gewusst, dass das möglich ist.
Vorab – da mir das während ich diese Zeilen schrieb, durch den Kopf gegangen ist: dieses Thema soll nicht dazu ermutigen keine Entscheidungen mehr zu treffen und buchstäblich alles auf sich zu kommen zulassen. Dazu an anderer Stelle mehr; jetzt darfst du dich zurücklehnen:
Oh, was hab ich mich früher geärgert, wenn sich Themen, To Doˋs oder Situationen nicht gleich (genauer gesagt: dann wann ich wollte) aufgelöst bzw. geregelt haben.
Gerad weil es so gut tut, das zu wissen, erlaube ich mir an dieser Stelle zu spoilern: es gibt immer einen (Mehrwert bringenden) Grund, der sich einem früher oder später zeigen wird!
Als Auftakt dient eine kleine Anekdote aus meinem gerade beendeten Urlaub. Ich befand mich mit dem WoMo auf “Ostsee-Tour”. Von einem Strandbesuch in Pelzerhaken hatte ich noch immer das fortwährende, schrille Weinen einer jungen Möwe in meinem Ohr. Begleitet wurde die Möwe von einer Älteren – nach dem Verwandtschaftsverhältnis habe ich nicht gefragt. Zwei Tage später – ca. 51 km Luftlinie (ca. 130 km Fahrtstrecke) entfernt, höre ich mit einem Mal genau dieses einprägsame Geräusch … und sehe eine junge Möwe begleitet von einer “Erwachsenen”.
Konnte das Zufall sein? Ich schnappte mir mein Handy und da ich zu dieser Begebenheit online nichts finden konnte, wollte ich mich zu Möwen als Krafttiere belesen. Ich durfte feststellen, dass sie u.a. genau das verkörpern, was als Inhalt dieses Beitrags in meinem Kopf umher ging – im wahrsten Sinne des Wortes: “Gut Ding will Weile haben.” 😀
Durch die neu gewonnene Gelassenheit konnte ich einen gewissen Abstand zu Themen gewinnen und mich vom zeitlichen Aspekt lösen.
Ich machte mir klar, dass nicht immer alles sofort aufgelöst werden kann und das Wichtigste daran: nicht MUSS.
Der Anfang von Allem bildete ein Hinweis, den ich während der ersten Zeit der Unterstützung erhielt: Man muss nicht immer sofort auf alles reagieren.
Die sehr kraftvolle Aussage aus dem Titel mit all seinen Facetten ist in vielen Situationen anwendbar. An dieser Stelle möchte ich sie dir thematisch – so wie ich es wahrnehme – veranschaulichen:
REAKTIONEN
… wie zum Beispiel auf eine inhaltlich unliebsame Nachricht.
Oft hatte ich das Bedürfnis sofort reagieren zu müssen. Meist erfolgte das mit unfertigen Gedanken und Emotionen. Was ich sagen wollte war mir also selbst nicht immer klar. Das Resultat: eine Nachricht, die nicht das widerspiegelte, was ich wollte.
Was spricht also dagegen, erst einmal den Inhalt wirken zu lassen, sich im Klaren zu sein, wie man damit umgeht und sich entsprechend Zeit nimmt das in Worte zu fassen? Genau … Nichts! 😉
Ich empfinde es mittlerweile als sehr wertschätzend, wenn besagte Nachrichten nicht schnellschussartig ausgetauscht werden. Gleiches gilt auch für betreffende Gespräche. Auch wenn damit verbundene Emotionen ihre Daseinsberechtigung haben, so verhindert ein zeitlicher “Verzug” meist Schlimmeres.
Wenn es die Situation zulässt und es einem selbst den Druck nimmt – kommuniziere ich gern, wenn meine Reaktion ein wenig auf sich warten lässt.
EREIGNISSE
Hierhinter verbirgt sich die “Auflösung” von Ereignissen. Genauer gesagt um solche, die uns längerfristig einen Stich versetzten, unsere Pläne auf den Kopf stellen oder uns auf andere Art negativ berühren. (Über die positiven Geschehnisse machen wir uns weitaus weniger und nachhaltig Gedanken.)
Ein Beispiel, was noch gar nicht lang zurück liegt und für mich dennoch in weite Ferne gerückt ist: meine geplatzte Weltreise. Gut, es ist fragwürdig, ob ich sie hätte platzen lassen müssen – die Umstände waren jedoch zu vage, die Welt stand Kopf, und das war mir nix.
So bin ich die Themen, die ich für mich auf der Reise ansehen wollte kurzer Hand daheim angegangen.
Zeit hatte ich – der Job war gekündigt. Heute mag ich bezweifeln, ob ich alles in der Form auf meiner Reise durchdrungen hätte – mit all den “Ablenkungen” und ohne Richtungsweiser.
Zugegeben, es war nicht immer einfach – vor allem, wenn man nicht genau weiß, was das Ziel ist. Man kann es förmlich fühlen, wenn es erreicht ist. Die Puzzlestücke setzen sich zusammen in ein klares Bild.
Und wer weiß was sich mir beim nächsten Anlauf noch weiteres positives zeigen wird, dass heute noch nicht greifbar ist. Ich bin auf jeden Fall gespannt!
WÜNSCHE
Wie oft hatte ich den akute Bedürfnis ein gewünschtes Kleidungsstück sofort finden und kaufen zu wollen. Stunden habe ich vor dem Laptop oder in Geschäften verbracht und gesucht. Meist mit dem Ergebnis, dass ich etwas gekauft habe, was nicht ganz meinen Vorstellungen entsprach oder ich irgendwann genervt aufgegeben habe.
Beides brachte mich kaum einen Schritt näher an DAS gewünschte Kleidungsstück.
Inzwischen habe ich mir eine Wunschliste erstellt auf der alles landet, was ich mir leisten und ich machen möchte. Ein paar der Punkte werden mit der Zeit obsolet – umso besser, dass ich nicht mehr immer alles sofort umsetzen möchte.
Bei allen anderen schaue ich immer mal wieder wenn es passt. Und manchmal liegt auch einfach ein lang gewünschtes Shirt auf dem Fensterbrett des Wohnhauses, welches zu verschenken war :).
Hm, und wie kann man das nun alles zusammenfassen?
Alles passiert zu seiner Zeit – und meistens dann, wenn man gar nicht damit rechnet. Kommt dir das bekannt vor? 😉
Es gibt immer einen tieferen Sinn; und wenn es am Ende bedeutet sich selbst nicht verrückt zu machen. Heute kann ich darauf vertrauen und gebe meiner Intuition ebenfalls den Raum dafür.