
Wenn man die Ruhe nicht in sich selbst findet, ist es umsonst, sie anderswo zu suchen.
– Francois de La Rochefoucauld –
Puh … Ein paar sehr schöne und turbulente Tage, ach, eigentlich Wochen liegen hinter mir, welche den Inhalt dieses Beitrags für mich wieder so wichtig erscheinen lassen und ich dies mit dir teilen möchte.
Zugegeben, ein wenig widerspricht es sich diese Zeilen zu schreiben, während ich die freie Zeit zum Nichtstun nutzen sollte … ich bin entspannt und glücklich genug es dennoch zu tun.
Gerade in einer Zeit, in der es (wieder) sehr turbulent zu geht, man privat und beruflich viel um die Ohren hat, ist es um so wichtiger sich seine eigenen Ruhezonen zu schaffen, um wieder in Balance zu kommen und Kraft zu tanken.
Damit meine ich nicht nur Entspannung zu finden an einem Ort, an dem man für sich zur Ruhe kommt, sondern auch einmal bewusst Geräusche, Stimmen und Hektik auszublenden und das zu zelebrieren.
Kennst du das, wenn eh schon zu viel in deinem Kopf umher geistert und du eigentlich nicht mehr aufnahmefähig bist und nur noch funktionierst? Genau das ist der Zeitpunkt an dem ich mich um diese Ruhe bemühe – um Stille. Keine Waschmaschine, kein Staubsauger, keine Musik, kein “Fernsehen” … einfach nichts.
Sofern mit dem Alltag vereinbar, versuche ich mir ebenfalls Zeiträume zu schaffen, zu denen ich nichts planen muss bzw. keine Verabredungen und sonstige Aktivitäten (die ich jederzeit zu schätzen weiß) meinen Kalender füllen … zudem achte ich darauf, dass ich für alles ausreichend Zeit habe, um nicht kurzfristig in Aktionismus verfallen zu müssen und mir somit ein wenig mehr Freiraum schaffe.
Andererseits, wenn z.B. ein Ausflug oder ähnliches ansteht, lasse ich ihn weitestgehend auf mich zukommen. Ich neige dazu, alles zu planen, was mich wiederum Zeit und Vorbereitung kostet und so verbinde ich lieber einen schönen Ausflug mit Getränken und einem leckeren Essen vor Ort, statt extra noch mal einkaufen zu gehen, Essen vorzubereiten, an alles zu denken, was wir dafür benötigen und und und … Zeit ist ein wichtiges Gut und spielt in allen Lebenslagen und Situationen eine wichtige Rolle. Daher widme ich mich dem Thema noch einmal separat.
Ich empfinde Ruhe nicht nur für beanspruchende Zeiten als wichtig, sondern auch um sich selbst Raum zu geben, um Gedanken zu sortieren, sich über Dinge klar zu werden.
Diese Schritte haben mir dabei geholfen:
- Erkennen, wann man Ruhe braucht
- für Ruhe sorgen (und wenn notwendig kommunizieren)
- am Ball zu bleiben, bis man wieder in Balance ist
Ich habe mir eine Zeit lang – zu all der Unruhe in mir und meinen Gedanken – auch oft noch zusätzlich die Tage und Nächte mit Serien, Partys oder anderen geräuschvollen Aktivitäten um die Ohren geschlagen, ohne mir bewusst gewesen zu sein, dass ich dringend Ruhe gebraucht hätte; doch ich wollte nichts verpassen.
Nicht nur in der Welt der Hochsensitivität wird das als Überreizung bezeichnet.
Das hat mich in Summe noch mehr zerstreut und noch mehr innere Unruhe war vorprogrammiert. Heute ist mir das zum Glück klar und ich weiß meist vor einer Reizüberflutung, wann ich eine Pause einlegen muss. Heute bin ich stolz, wenn ich bewusst sagen kann: ich bleibe heute zu Hause und kümmere mich um mich! Ganz egal, ob ich vermeintlich etwas verpasse oder nicht 🙂 .
Hier ein paar Tipps und Kniffe, die mir regelmäßig helfen:
- in vollen, öffentlichen Verkehrsmitteln Kopfhörer nutzen und auf Musik und Co. verzichten
- ein Tag am Meer oder allgemein in der Natur
- den (Arbeits-) Tag bei schönem Wetter im Park ausklingen lassen
- den Abend ohne Fernseher, Laptop, Handy und Co. beenden
- mal früher ins Bett zu gehen, als sonst
- entspannende Arbeiten, bei denen man viel mit den Händen macht (z.B. Kochen, Abwaschen :/ )
- im Urlaub zu verreisen, egal wie weit weg
Schade, dass es der Arbeitsalltag nicht zwingend her gibt, um auch dort mal eine Pause einzulegen, wenn man sie braucht. Auch wenn die Arbeit teils sehr fordernd sein kann und man nicht weiß, womit man zu erst beginnen soll, versuche ich mich darin eins nach dem anderen zu erledigen. Unter Umständen führt das obendrein zu einem besseren Ergebnis.
Und nun mein Mut zur Lücke: auch heute gibt es noch Tage, an denen ich die Ruhe nicht zulassen kann, Multitasking nicht abstellen kann oder oder … Denke daran: Es ist OK!
Und wobei findest du besonders viel Ruhe – im Innen und Außen?