Emma ist eine sympathische junge Frau, die gern als Sonnenschein bezeichnet wird. Sie wirkt immer stark und selbstbewusst. Viele Jahre war das mehr Schein als Sein.
Es fehlte ihr an nichts und doch gab es bereits im Kindergarten und in den ersten Schuljahren vereinzelt Situationen, bei denen sie mit ihrem kindlichen Verstand wusste: “Das hätte anders laufen sollen.” oder “Das fühlt sich nicht richtig an.” Es war jedoch nicht greifbar.
Desto älter Emma wurde, desto öfter stellte sie fest: irgendetwas stimmt hier nicht. Geprägt von den auferlegten Regeln der Gesellschaft, hatte sie sich diesen sukzessive angepasst.
Sie tat was man von ihr erwartete, versuchte nicht aufzufallen und wollte es allen recht machen. Doch was sie dabei völlig vergaß war: sie selbst.
Natürlich gab es sie, die verhaltenen Augenblicke, bei denen sie aus sich herauskommen wollte; also sie auf gewisse Weise einfach nur sie selbst sein wollte. Damals waren die Versuche häufig nicht von Erfolg gekrönt; sie stieß regelmäßig auf Ablehnung, die ihr teils aus kaum wahrnehmbaren Reaktionen ins Bewusstsein drang.
Emma fühlte sich missverstanden und wusste partout nicht woran das lag. Es plagten sie Unverständnis, endlose Gedankenspiralen – sie wusste einfach nicht wohin mit sich.
Jahre vergingen. Es gab immer wieder Lebensabschnitte während derer sie aufblühte und sie das Gefühl hatte endlich so sein zu können, wie sie ist. Doch wer war sie? Was ist richtig, was ist falsch?
Wunderschöne Erlebnisse erzeugten bei ihr nicht die Freude, die sie verdienten. Es schwang immer ein Hauch von Traurigkeit mit.
Sie lebte ihr Leben und fragte sich zu recht: Kann das alles gewesen sein? Nein!